Modellprojekt Psychosoziale Beratung bei pränataler Diagnostik in Mittelfranken

Die Aufgabe der wissenschaftlichen Begleitung durch das ifb ist neben der Dokumentation des gesamten Projektverlaufs auch die Unterstützung der Projektgruppe beim Aufbau und der Erprobung von Strukturen, welche die Niedrigschwelligkeit des Beratungsangebotes unterstützen.

Fragestellung und Zielsetzung des Projekts

Die schwierigen Handlungs- und Entscheidungsanforderungen, die im Zusammenhang mit pränataldiagnostischen Untersuchungen für schwangere Frauen und Paare entstehen können, erfordern ein qualifiziertes und bedarfsgerechtes Angebot psychosozialer Beratung. Die Zielsetzung und Aufgabe einer psychosozialen Beratung bei pränataler Diagnostik ist es, schwangeren Frauen und ihren Partnern eine unabhängige und für alle Fragen offene Beratung anzubieten, welche die von den Ärzten und Humangenetikern geleistete medizinisch-genetische Aufklärungsarbeit im Zusammenhang mit Pränataldiagnostik insbesondere hinsichtlich psychosozialer Aspekte ergänzt. Zur qualitativen Weiterentwicklung des psychosozialen Beratungsangebotes arbeiten vier staatlich anerkannte Schwangerenberatungsstellen unterschiedlicher Träger sowie HumangenetikerInnen, PränatalmedizinerInnen aus den Kliniken und niedergelassene Ärzte und Ärztinnen aus gynäkologischen Praxen zusammen. Geleitet wird das Projekt durch Frau Stockert von der Regierung für Mittelfranken und wissenschaftlich begleitet durch das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb).

Methodisches Vorgehen

Für die Dokumentation zur psychosozialen Beratung bei pränataler Diagnostik wurden vom Staatsinstitut für Familienforschung (ifb) in Zusammenarbeit mit den Beraterinnen Erhebungsinstrumente entwickelt, mit denen der Beratungsverlauf dokumentiert und analysiert werden kann.

Hierbei wird zum einen der Beratungsverlauf durch die Beraterinnen ausführlich dokumentiert. Zum anderen werden die Perspektiven und Einschätzungen der Betroffenen erfasst. Dies geschieht mit Hilfe eines Feedbackfragebogens und einem nachgehenden Gespräch mit einer kleinen Stichprobe der betroffenen Frauen und Paare. Zusätzlich wird eine kleine qualitative Erhebung in Form einer Expertenbefragung durchgeführt, welche die Erfahrungen und Vorstellungen von mit dem Projekt kooperierenden Ärzten erfasst. Ferner wird der Gesamtverlauf des Projektes sorgfältig dokumentiert. In diesem Zusammenhang findet auch die Erfassung der Vernetzungs- und Kooperationsbemühungen statt, da diese als zentrale Faktoren für das Gelingen des Projektes erachtet werden.

Ergebnisse

Endprodukte dieser wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojektes sind der Best-Practice-Leitfaden, der aufzeigt, welche Schritte unternommen werden müssen, um eine gelingende und bedarfsgerechte Beratung im Bereich der pränatalen Diagnostik niedrigschwellig anbieten zu können, und der Projektbericht, der einen vertieften Einblick in die Projektprozesse ermöglicht. nach oben

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Projektinfo

Projekt im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

Laufzeit: 1/2005 bis 5/2010

Projektleitung: Dr. Birgit Mayer-Lewis

Veröffentlichungen

Mayer-Lewis, Birgit (2010): Best-Practice-Leitfaden "Psychosoziale Beratung bei pränataler Diagnostik", ifb-Materialien 3-2010, Bamberg.

Mayer-Lewis, Birgit (2010): Abschlussbericht des Modellprojektes „Psychosoziale Beratung bei Pränataldiagnostik in Mittelfranken“, ifb-Materialien 1-2010, Bamberg.